Im Zentrum einer Palliativversorgung steht das Bemühen, Schmerzen sowie andere Symptome und Beschwerden, wie Atemnot, Übelkeit oder Angst, zu lindern und so die Lebensqualität von Patient*innen mit nicht heilbaren, weit fortgeschrittenen Erkrankungen zu verbessern. Dies bezieht sich sowohl auf körperliche als auch auf psychosoziale Behandlungskonzepte und bedarf einer intensiven persönlichen Betreuung.
Bereits im Jahr 2001 erkannte man in Niederösterreich den Bedarf an Palliativeinrichtungen und startete das Palliativ-Pilotprojekt in mehreren Krankenhäusern, das größte davon im Landesklinikum Waidhofen/Thaya.
Unter der Leitung des damaligen Abteilungsleiters Prim. Dr. Peter Preis wurde während der dreißigmonatigen Pilotphase ein komplettes Palliativteam aufgebaut und es entstand aus diesem Projekt heraus eine eigene Palliativstation mit sechs Betten.
Aufgrund der gesammelten Erfahrungen und des immer stärker werdenden Bedarfs wurde 2006 von sechs auf acht Betten ausgebaut und gleichzeitig der Palliativkonsiliardienst und 2008 das Mobile Palliativteam als Pilotprojekt gestartet.
Heute verfügt die Region Waldviertel über eine nahezu flächendeckende Versorgung im Bereich der Palliativmedizin.
„Wichtig war, dass in den Jahren 2001 bis 2004 die gesamte Abteilung und Verwaltung, allen voran der damalige kfm. Leiter, Dir. Gerhard Binder, sehr aktiv hinter dem Projekt gestanden sind.
Hervorzuheben wäre auch Dr. Karl Pistracher, der in Form einer Evaluierungsstudie am Gesamtkonzept Palliativmedizin in Niederösterreich beteiligt war, sowie Frau OÄ Dr. Christine Jetter, die gemeinsam mit dem Team der Pflege das menschliche Gesicht der Palliativstation war und ist. Wir waren damals sehr stolz, dass die Interne Abteilung im Krankenhaus Waidhofen medizinisch für das Gesamtkonzept Niederösterreich mitverantwortlich war“, berichtet der damalige Abteilungsleiter der Inneren Medizin, Ass. Prof. MR Dr. Peter Preis.
„Das Grundprinzip der Palliativbetreuung besteht darin, Patient*innen dort abzuholen, wo sie in diesem Moment stehen. Das bedeutet, den Menschen in seiner Gesamtheit zu sehen und die bestmögliche ganzheitlich-umfassende Betreuung, die er gerade benötigt, anzubieten“, so die Stationsleitung der Palliativstation DGKP Andrea Adam.
Um dies zu gewährleisten, steht den Patient*innen, aber auch deren Angehörigen, neben einer wohnlichen, angenehmen Atmosphäre auf der Station, ein interdisziplinäres Team aus den Bereichen Medizin, Pflege, Seelsorge, Sozialarbeit, Psychologie, Physiotherapie, Diätologie und Ehrenamt (Hospizteam) zur Verfügung. Die Station selbst ist mit acht Patientenbetten ausgestattet, zusätzlich besteht für die Angehörigen eine Übernachtungsmöglichkeit im Patientenzimmer. Der Tagesablauf richtet sich nach den Wünschen und Bedürfnissen des Patienten.
Für die Pflege ist neben dem medizinisch-pflegerischem Fachwissen ein hohes Maß an Menschlichkeit und Einfühlungsvermögen wichtig, um Patienten Orientierung zu geben. Hier liegt das Augenmerk darauf, den Palliativpatienten in dieser besonderen Lebenszeit zu begleiten, auf die individuellen Bedürfnisse, Ängste und Sorgen einzugehen und letzte Wünsche, wenn möglich, zu erfüllen.
Ergänzend zu dem Angebot auf der Palliativstation wurde für alle anderen Palliativpatient*innen im Klinikum der Palliativkonsiliardienst (PKD) und für den extramuralen Bereich (außerhalb des Hauses) das Mobile Palliativteam (MPT) installiert. Dieses interdisziplinäre Team ist beratend, vermittelnd und anleitend tätig und bietet seine Erfahrung in Schmerztherapie, Symptomenkontrolle, ganzheitlicher Pflege und psychosozialer Begleitung für Patient*innen und deren Angehörige an.
„Die Palliativstation ist mittlerweile eine nicht mehr wegzudenkende Institution in der Region Waldviertel. Sie ist eine ideale Ergänzung zur onkologischen Versorgung in unserem Landesklinikum. Palliativstation und PKD/MPT sind wesentliche Bausteine in der optimalen Patientenbetreuung und somit weit über die Bezirksgrenzen hinaus versorgungswirksam“ ist Abteilungsleiter Prim. Dr. Andreas Kretschmer von der Notwendigkeit der Palliativstation überzeugt.
BILDTEXT (v.l.n.r.):
Prim. Dr. Andreas Kretschmer, Abteilungsleiter Innere Medizin, DGKP Sabine Döller, DGKP Andrea Adam, Stationsleitung, OÄ Dr. Christine Jetter, DGKP Sonja Josef, Prim. Ass. Prof. MR Dr. Peter Preis, ehemaliger Abteilungsleiter Innere Medizin.
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